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was stimmt mit mir nicht?

Es ist schwer einen bestimmten Zeitpunkt festzulegen von dem aus ich meine Geschichte zu erzählen beginne. Im Nachhinein betrachtet merke ich erst wie oft mein Körper mir Signale schickte, die mir sagten etwas stimmte nicht. Ich habe oft versucht mir selbst Erklärungen für diese zu liefern und mich zu beruhigen, dass alles ok sei, obwohl mir immer bewusster wurde, dass das absolut nicht stimmte.

Grob geschätzt ging es im Herbst 2021 los, als ich begann mich geschwächt und müde zu fühlen. Ich verlor langsam immer mehr Gewicht und war völlig schlaff. Zuvor liebte ich es rauszugehen, mich mit Freunden zu treffen, hatte Kraft für alles. Langsam verlor ich diese und blieb lieber zuhause um zu schlafen und mich zu erholen. In der Arbeit wurde ich immer öfter darauf angesprochen, dass ich abgenommen habe und müde aussehe. Das war für mich früher sehr unüblich, da ich Essen liebe und eigentlich ziemlich fit war.

Schlafstörungen begannen meine Nächte zu prägen gemeinsam mit schrecklichem Nachtschweiß. Diesen kann man sich in etwa so vorstellen wie wenn einem ein Kübel voller Wasser über den Kopf geschüttet wird.

Man muss auch dazusagen, dass ich sehr selten so krank wurde, dass ich mich nicht aus dem Bett bewegen konnte. Doch genau das passierte gegen Ende des Jahres nachdem ich in der Stadt fast umgekippt wäre und Atemnot hatte. Ich machte mehrere Corona- Tests die jedoch alle negativ waren. Letztendlich sollte es eine Grippe sein, die zu diesem Zeitpunkt sehr Viele erwischt hatte. Nach etwa einer Woche Krankenstand, kehrte ich wieder zur Arbeit zurück und fühlte mich zwar nicht mehr krank aber immer noch völlig ausgelaugt, schob dies auf den Stress. An manchen Tagen danach war ich etwas energiegeladener an anderen wieder völlig kaputt. Ich hatte keine Erkältungssymptome während der ganzen Zeit, wurde meinen Husten aber nicht los. Mal wurde er besser, mal wieder stärker aber er ging nie völlig weg.

Ich merkte natürlich an mir selbst, dass ich immer dünner wurde und fühlte mich von Tag zu Tag schlechter. Hinzu kam ein Juckreiz an meinen Beinen der trotz vieler Salben zwar kurzzeitig besser wurde aber nicht verschwand.  Ich bekam Angst, denn ich war mir sicher, dass der notwendige Arztbesuch mir eine Diagnose liefern würde die ich nicht möchte. Die niemand möchte. Ich kann nicht erklären wie und warum aber es war eine Art Vorahnung.

Heute ist mir klar, dass diese Angst zwar völlig berechtigt war aber keinesfalls eine Bremse hätte sein dürfen zu handeln und einen Arztbesuch zu wagen. Der Körper schreit förmlich wenn es ihm nicht gut geht und sendet unzählige Signale auf die man hören sollte. Auch die Umgebung sollte man nicht ignorieren. Menschen sehen einen und merken, dass etwas nicht stimmt. Erst nach einigen qualvollen Monaten habe ich mich getraut, einen Termin beim Lungenfacharzt auszumachen und rauszufinden was los ist.

Heute würde ich mir sowas nie wieder erlauben. Meinen Körper so lange trotz unzähliger Warnsignale aus Angst vor der Wahrheit zu ignorieren und zu quälen. 

Im nächsten Post erzähle ich vom Besuch beim Pulmologen und den Folgen. 

Bis bald :)