Vorab möchte ich erwähnen, dass eine gesunde und ausgewogene Ernährung ein absolutes Muss ist und man alles in Maßen genießen sollte. Ich kann mir vorstellen, dass man sich in einem Blog der eine völlig andere Thematik behandelt, wenig unter der Überschrift peace, love, croissants vorstellen kann. Es handelt sich hiermit auch nicht um einen Übergang in einen Food-Blog sondern viel eher um etwas, das mich seit meiner ersten Chemotherapie stets begleitet. Die Liebe zu dem Gebäck, das jedes Frühstück und jeden Kaffee zu etwas Besonderem macht. Ich kann mir selbst nicht erklären wie und weshalb das so ist aber nach der ersten Infusion meiner BEACCOP Therapie, überkam mich die Lust nach dem knusprigen Inbegriff der französischen Backkunst. Da ich durch meine Grunderkrankung sehr viel Gewicht verloren habe, musste ich dieses wieder zurückgewinnen. Eine Kalorienbombe wie das Croissant war als Snack ab und zu perfekt geeignet dafür. Ich habe mich in Graz durch alle Bäckereien und Supermärkte durchprobiert und habe mich wahrlich in das Gebäck verliebt. Ob Buttercroissant, mit Schokofüllung oder Marmelade, es ist ein Traum. Diese Begeisterung und Liebe ging so weit, dass ich während meiner stationären Aufenthalte im Krankenhaus von jedem der mich besuchte Croissants bekam. Eine der kleinen Glücksquellen die man in so einer Situation entdeckt und schätzen lernt. Nach Außen hin klingt das möglicherweise etwas eigenartig aber ich denke, dass LeserInnen die Ähnliches durchmachen, verstehen werden was ich meine. Es sind plötzlich Kleinigkeiten, sogar Dinge die man für selbstverständlich hielt, die einem den Alltag versüßen und einen Glückskick geben. Auch ein Ruhepol, der absolut notwendig ist, kann beispielsweise die halbe Stunde am Tag sein, in der man zum Beispiel ein Croissant isst, abschaltet und kurz mal versucht nicht an seine bevorstehenden Untersuchungen und Therapien zu denken. Natürlich muss jeder für sich entdecken, was sein persönliches 'Croissant' ist. Oft merkt man spontan und unerwartet wie gut einem die banalsten Dinge tun und beispielsweise einen Aufenthalt im Krankenhaus erleichtern. In diesem Sinne "Un croissant, s'il vous plaît."