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"I'd like a cheeseburger, please, large fries, and a Xanax!"

Thanks Carrie Bradshaw for the inspo, once again! Da zahlen sich unzählige Folgen SATC im Nachhinein ja doch aus :)

 

Während meiner Erkrankung habe ich gelernt stark und diszipliniert zu sein um auf dem bestmöglichen Weg der Besserung dieses Kapitel meines Lebens abzuschließen und Mr. Krebs loszuwerden. Das funktioniert mittlerweile alles super  jedoch würde ich lügen wenn ich sagen würde, dass ich keine Phasen hätte in denen ich das absolute Gegenteil davon bin. Ich merke, dass ich unruhig werde wenn ich mich nach einer Portion Normalität sehne. Diese sieht so aus wie ein Tag meines Lebens vor der Diagnose.  Ich wünsche mir in diesen Momenten etwas Ungesundes zu essen auf das ich gerade Lust habe oder irgendetwas zu tun, das die gesunde Tanja auch tat. Anfangs dachte ich ich müsse diese Unruhe bekämpfen und durchgehend stark bleiben um in diesem Kampf zu gewinnen, jedoch wurde mir mit der Zeit klar, dass genau das die falsche Lösung ist. Ich musste mir ab und zu etwas Freiraum geben und mir etwas gönnen um die innere Ruhe zu finden und Kraft zu tanken. Es dauerte aber bis ich das verstand. Ich versuchte oft mich an gewisse Muster zu halten und zu meditieren oder andere Techniken anzuwenden wenn ich spürte, dass ich wieder unruhig werde. Heute weiß ich, dass das Bullshit ist. Es gibt kein Muster, das man befolgt und dann, ta-da, hat man das Ziel erreicht. Ich merkte mit der Zeit, dass ich mit den einfachsten Dingen zur inneren Ruhe kommen kann.

 

Schnell wurde mir auch klar, dass viele Dinge die ich vor meiner Erkrankung für selbstverständlich hielt eigentlich etwas ganz Besonderes sind. Beispielsweise die täglichen Sprachnachrichten mit einer meiner besten Freundinnen.  Ich merkte während meines Krankenhausaufenthaltes was für ein Glück das eigentlich ist. Ich hatte durch sie und unsere Gespräche Zugang zur Normalität, selbst wenn ich gerade an die Chemo angehängt war. Ob tiefsinnige Themen oder völliger Quatsch, es war und ist immer noch eine Kommunikation mit therapierender Wirkung. Diese Nachrichten sind wie ein Portal in eine Parallelwelt gewesen wenn es mir schlecht ging. Love U Brownie! 

 

Oft hatte ich während meiner Chemo, trotz gesunder Lebensweise und Ernährung einfach mal Lust darauf, mich gehen zu lassen und mir eine Kalorienbombe zu holen. Ich verstand schnell, dass es keinen Sinn machte mir in Momenten in denen ich für einen Burger oder ein Eis hätte töten können, genau das zu verbieten. Es gab Tage, an denen hatten ein McFlurry und eine Portion Pommes die selbe Wirkung wie eine Beruhigungstablette. Tage an denen ich mich überwältigt fühlte von meiner Krankheit  und all ihren Folgen. Ich habe es schon so oft erwähnt und stehe immer noch dazu, dass eine ausgewogene Ernährung wichtig ist aber ebenso wichtig ist es seinen Wünschen manchmal nachzugehen und darauf zu pfeifen.  Ich denke das Stichwort lautet Balance.

Ich balanciere auch heute noch zwischen den Portionen der gesunden Mahlzeiten und den manchmal bitternötigen Portionen Normalität.

 

Während meiner ersten Chemo, sagte mir eine Ärztin, dass ich darauf achten sollte, aktiv zu sein. Mich an der frischen Luft aufzuhalten und mich zu bewegen soweit ich es kann, denn wer zwischen den Zyklen aktiv ist und fit bleibt, verträgt die Therapie besser. Das kann ich heute unterschreiben. Ich war jeden Tag während der Pause vor der nächsten Therapie unterwegs, spazierte und ließ mich nicht unterkriegen. Doch es gab dann auch plötzlich Tage an denen ich absolut keine Lust darauf hatte. Nicht weil ich keine Kraft dazu hatte. Ich wollte schlicht und einfach mal abschalten. Den ganzen Tag auf der Couch verbringen und mich ausruhen, Netflix gucken und so tun als wäre das ein ganz normaler Tag .  

 

 

 

Oft sind es die kleinsten und einfachsten Dinge die einem Wohlbefinden und Ruhe bringen. Es reicht wenn man einfach auf sich selbst und die eigenen Wünsche hört und ihnen nachgeht. Manchmal hilft eine Portion Pommes oder ein Gespräch mit Freunden. Manchmal eine Xanax.  

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